Wo sind meine Freunde im Social Media
In den letzten Wochen haben sich wieder eine Reihe von Bekannten deprimiert geäußert, dass sie zwar viele Freunde im sog. Social Media haben, aber kaum einer der Freunde ihre Posts reagiert.
Jetzt ist natürlich „Freunde“ im reinen Onlinebereich ein recht locker gebrauchter Begriff, aber lassen wir das dahingestellt.
Der Punkt ist ein ganz anderer: Die Algorithmen entscheiden, wer was angezeigt bekommt und wir dürfen ruhig davon ausgehen, dass die Anzahl der Freunde nicht gleichbedeutend damit ist, dass diese über Einträge auch informiert werden. Selbst Gruppenzugehörigkeit heißt nicht, wirklich über Posts in der Gruppe informiert zu werden.
Natürlich ist das ein ganz perfides Spiel; man postet und kam jemand reagiert! Also ist man enttäuscht, grübelt und vermutet den Fehler erst mal bei sich selber.
Nun agiert man meist im Sinne der Plattform: Man schreibt neue Posts, ändert die Inhalte, gibt noch mehr von sich preis, reagiert mehr auf andere Inhalte – und bekommt hin und wieder evtl. sogar den dezenten Hinweis, „Dein Beitrag hätte so und so viel tausend andere erreichen können!“ – wenn man denn dafür gezahlt hätte.
Wenn man sich genau diesen Satz genauer überlegt, dann könnte man tatsächlich auf den Gedanken kommen, dass der Post für viele schlicht nicht angezeigt wird. Sonst würden ihn ja logischerweise die angebotenen Tausende nicht sehen, wenn ich dafür die Taler auf den Tisch lege.
Die beiden letzten vorstehenden Absätze sind letztlich das Geschäftsmodell der Plattformen, mit denen sie ausgezeichnet, schon fast obszön viel, verdienen.
Und alle Kontakte einzeln durchzublättern, um zu sehen, was der/die evtl. geschrieben hat, ist illusorisch.
Meine Schlussfolgerungen sind, wie ich bekennen muss, nicht mathematisch fundiert, die Algorithmen sind auch mir, wie sonst auch niemandem bekannt.
Was ich hier geschrieben habe, habe ich mir, „wie sagt man so schön?“ durch Beobachtung, eigene Erfahrungen und Schlussfolgerungen zusammengereimt.
Wer nachvollziehbare bessere Informationen hat, dafür bin ich natürlich dankbar.
Und ansonsten: Werden zu kritische oder zu viele kritische Beiträge natürlich gerne unterdrückt oder der Teilnehmer auch schon mal stunden- oder tageweise gesperrt.
Und nein, falls jemand auf diese Idee kommen sollte: Ich spiele damit nicht auf die große Politik an sondern nur auf jeden Einzelnen von uns, der mal wieder über ausstehende xxx frustriert ist.
Und falls sich wundert, war um diesen Beitrag auf dem Umweg platziere: Ich will ja nicht gleich wegen Kritik, nennen wir es mal, ausgegrenzt werden werden.
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