Wieviel Klimaschutz verträgt der Wohnungsbau?
Ein Thema, über das immer häufiger, wenn auch sehr einseitig, gestritten wird. Klimaschutz ist ohne Zweifel ein Thema, dass nicht weiter vernachlässigt werden darf. Gleichzeitig polarisiert es wie viele andere Themen und führt zu Diskussionen, die immer weniger sachlich und immer häufiger ideologisch geführt werden.
Die Auswirkungen sind täglich zu sehen und zu spüren. Die Baukosten steigen mit jeder Gesetzesverschärfung, gleichzeitig fordern immer breite Schichten bezahlbaren Wohnraum. Die bekannte Quadratur des Kreises.
Ohne hier auf besondere Details einzugehen: Mehr Klimaschutz, sprich mehr Dämmung der Gebäude bedingt höhere Kosten, höhere Kosten bedingen höhere Mieten, eine logische Rechnung, für die ich keinen Taschenrechner benötige.
Aber auch der Eigennutzer mit seinem Eigenheim oder seiner Eigentumswohnung spürt das im Geldbeutel.
Neu entzünden wird sich die Diskussion im Gesetzentwurf zum Gebäudeenergiegesetz, dass das Bundeswirtschaftsministerium derzeit vorbereitet. Der 182 Seiten dicke Entwurf hat 113 Paragrafen, ein neuerliches Bürokratiemonster, das aus der Taufe gehoben werden soll.
Bereits im Vorfeld prallen die Meinungen aufeinander. Wirtschaftsminister Peter Altmaier erklärt hierzu: „Eine weitere Steigerung der Bau- und damit auch der Wohnkosten wollen wir unbedingt vermeiden“, erklärt der CDU-Politiker. „Wohnen muss bezahlbar sein.“
Christian Noll, Chef der Deutschen Unternehmensinitiative vermisst im Entwurf allerdings Kontrollpflicht, ob Gebäude die im Energieausweis ausgewiesenen Werte tatsächlich erreichen
Neu ist, dass künftig in den Energieausweisen auch der CO²-Ausstoß angegeben werden muss, damit sich Mieter und Käufer vorab informieren können.
Wie immer zwischen Theorie und Praxis wird schamhaft unter den tisch gekehrt, dass die Verbrauchswerte ganz maßgeblich von den Heiz- und Lüftungsgewohnheiten der Bewohner abhängen und theoretische Werte hier wenig überzeugend sind.
Ebenso werden die ökologischen und ökonomischen Kosten der Dämmmassnahmen nicht gerechnet. Schon die letzte Gesetzesverschärfung hat die Baukosten erneut um etliche Prozent nach oben getrieben, ohne dass sich durch die Maßnahmen noch messbare Ergebnisse erreichen ließen.
Und in keiner Berechnung tauchen die ökologischen, also Umweltkosten, Material- und Energieverbrauch sowie Abfall aus Produktion und späterer Entsorgung auf.
Nehmen wir diese Vorlauf- und Folgekosten in die Umweltbilanz auf, wird es vermutlich zappenduster.
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