Lagerfeuer an der Börse
Aktuell haben, würde man umgangssprachlich konstatieren, KI und Anleger die Börsen mal wieder ganz erheblich gefleddert.
In an und für sich seriösen Nachrichten wird man wieder hören und lesen, dass Milliarden Börsenwerte verbrannt wurden.
War den Händlern kalt, haben sie auf dem Parkett ein Lagerfeuer gemacht. Oder Party mit Grille gefeiert?
Dramatisch wird suggeriert, dass sich Vermögen in den buchstäblichen Rauch aufgelöst hat.
Was passiert aber tatsächlich? Immer vorausgesetzt, dass jemand mit Verlust verkauft!
Solange nicht verkauft wird, ändern sich nur Zahlen auf dem Papier, kein Verlust ist realisiert, damit auch de facto nicht eingetreten.
Wer verkauft, hat vorher zu einem Kurs x gekauft. Wir unterstellen, zu Höchstpreisen gekauft und nun mit Verlust veräußert. Was ist faktisch passiert?
Mitnichten Lagerfeuer, mitnichten Verbrennung!
Ein schlichter Vermögenstausch. Der Verkäufer hat jemandem sein Geld gegeben, um Aktien zu erwerben und reicht diese Aktien nun mit Verlust weiter, u.U. an den seinerzeitigen Verkäufer zurück, hat also nichts anderes gemacht, als Geldvermögen von seinem Konto an jemand anders zu übertragen. Eine großzügige Geste!
Für eine Schlagzeile ist diese Erläuterung zu umfangreich, außerdem in keiner Weise dramatisch, allenfalls ungeschickt.
So bleibt nur zu überlegen, ob der Redakteur es nicht besser wusste oder schlicht nach Dramatik verlangt hat.
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