Kontokündigung wegen zu viel Guthaben
Eine Situation, die vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Zuviel Guthaben konnte man gar nicht haben, als dass die Bank sich gemuckst hätte. Beratung nur, wenn mit einer anderen Anlage noch mehr Geld, für die Bank, zu verdienen war, ansonsten hat man nicht daran gerührt.
In Zeiten von Null- oder gar Negativzinsen sieht es ganz anders aus. Zuviel Guthaben führt bei inzwischen sehr vielen Kunden zu einem „Verwahrentgelt“, wie es schamhaft genannt wird, letztlich nichts anderes als landläufig „Strafzinsen“ genannt.
Die einseitige Festlegung dieser Strafzinsen erzürnt mehr als einen langjährigen Kunden und so gibt es durchaus Kontoinhaber, die von ihrem Recht, einer einseitigen Vertragsänderung durch die Bank gleich welches Institut zu widersprechen, Gebrauch machen.
Und sind dann erstaunt, dass ihnen, wie erst kürzlich wieder durch eine große rheinische Sparkasse geschehen, eine Kontokündigung bei Haus flattert.
Und um die Frage gleich vorweg zu beantworten: die Kündigungen von Geschäfts-, Giro-, Tagesgeldkonten und ähnlichem sind nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen möglich und rechtens, die Bedürfnisse des Kunden müssen in ausreichender Weise berücksichtigt werden. Dem ist in der Regel mit einer Kündigungsfrist von 14 Tagen genüge getan.
Es ist im Normalfall eine ganz schlechte Idee, diesen diversen Schreiben, regelmäßig handelt es sich um neue Gebühren und/oder Zinsen, zu widersprechen, auch wenn dem Kunden vom Verbraucherschützern erstritten worden ist, dass sie das können und die Bank auch auf die Möglichkeit hinweist. Widerspruch heißt fast immer Kündigung und wenn die Kündigung kommt und dann innerhalb von 14 Tagen alles umgestellt werden muss , ist das doch recht sportlich. Zudem macht es sich gar nicht gut, wenn man bei einer anderen Bank berichten muss oder vielleicht sogar in der Schufa steht, dass das Konto gekündigt worden ist.
Der eleganteste Weg ist tatsächlich, zähneknirschend die Änderung(en) hinzunehmen, sich eine andere Bank zu suchen und dann in Ruhe alles, wie Gehälter, Daueraufträge, Lastschriften, Abbuchungen etc., umzustellen. Anschließend kann man selbst das Konto oder die Bankverbindung ändern.
Wobei dringend überlegt werden muss, ob man nicht vom Regen in die Traufe kommt. Selten agiert eine Bank ganz alleine und dauerhaft am Markt. Alle Banken beobachten sich gegenseitig und alles, womit sich Geld verdienen lässt, wird über Kurz oder lang von den anderen kopiert.
Die Bankverbindung zu wechseln und nach einem halben Jahr vor der gleichen Situation zu stehen ist nicht wirklich erhellend.
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