Im Homeoffice muss man mehr Steuern zahlen
Seit etlichen Jahren geistert der Begriff Lügenpresse vor allem durch die sozialen Medien, eine Aussage, die wir hier keinesfalls unterstreichen oder bekräftigen wollen.
Wird allerdings so ausgesprochen schlampig recherchiert und argumentiert wie zur steuerlichen Betrachtung von Homeoffice, dann bleibt es nicht aus, sich um die Qualität auch der Fachpresse erhebliche Gedanken zu machen.
Steuereffekt: Pendler, die nur noch von zu Hause arbeiten, müssen mehr Steuern zahlen.
So lautet ein Untertitel in einer Wirtschaftszeitung. Dann werden flugs Pendlerpauschale und Homeofficepauschale einander gegenübergestellt und das Ergebnis breitgetreten:
Der ganzjährige Pendler erhält in dem Beispiel eine Steuererstattung von 72,32 €, wer nur im Homeoffice arbeitet, erhält 0,00 € Steuererstattung.
Ganz abgesehen davon, dass hier eine Steuerzahlung mit einer Steuererstattung vermischt wird, entgeht der/dem Autor/in ganz offensichtlich, dass bei nur Homeoffice die Kosten für den Weg zur Arbeit zu 100 % wegfallen, die Steuererstattung jedoch immer noch nur eine Quote in Höhe des individuellen Steuersatzes des echten Mittelabflusses ist.
Mit anderen Worten: Bei nur Homeoffice hat der Arbeitnehmer vielleicht keine Steuererstattung, dafür aber eine 100 %ige Kostenersparnis.
Um es ganz krass zu formulieren: Die ganze Beispielrechnung und darauf aufbauende Argumentation ist sowas von Quatsch sowas von unwürdiger Effekthascherei, wie man es nur von einem Boulevardblatt erwarten könnte.
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