Historische Immobilien als Geheimtipp
Vor ein paar Wochen las ich in einer renommierten Tageszeitungen einen ganzseitigen Artikel, das man sich doch als Vermögensanlage eine historische Immobilie zulegen sollte. Es wäre ein Abenteuer, aber es würde sich lohnen.
Bildlich gesprochen bekam ich ganz große Augen, es war komplett an mir vorbeigegangen, dass der Kauf einer Burg ein lohnendes Investment sein könnte.
Gut, wenn die Zeiten härter werden und die Nachbarn wieder mit Pfeil und Bogen durch die Botanik mobben, dann ist man, verschanzt hinter Wassergraben, Zugbrücke und Burgmauern, so einigermaßen in Sicherheit. Und wie Sturmleitern gebaut werden, dass haben die Bösen sowieso verlernt. Und Smartphone mit Bauanleitung funktioniert nicht mehr.
Nun aber ganz realistisch: Es gibt praktisch keine Bank, die sich an die Finanzierung solcher Anlagen traut, nicht ganz zu unrecht. In den Jahren nach der Wende sahen sich einige als Burgbesitzer, haben die Anlagen zurück gefordert oder aber gekauft. Die gigantischen Kosten, die in die Sanierung gesteckt werden müssen, haben die überwiegende Anzahl der Aspiranten in richtige Schwulitäten gebracht. Noch viel problematischer sind die laufenden Unterhalts- und Bewirtschaftungskosten. Mir ist noch kein Konzept untergekommen, dass einen wirklich tragfähigen Betrieb gewährleistet hätte. Und ob der unverbaubare Blick das aufwiegt ….?
Wo auch immer der Autor seine Weisheit her hatte – eine Burg oder ähnliches als Vermögensanlage ist doch, vorsichtig ausgedrückt, ganz schön weit hergeholt. Selbst Gutshäuser, von denen es noch viele gibt, kann man zwar gut kaufen, sanieren und drin wohnen, ein echtes Investment und Anlage stellen sie nicht dar. Regelmäßig lassen sich die Gelder, die hier investiert wurden, bei einem Verkauf nicht mehr rausholen.
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