Finanzanlagen oder riskante unternehmerische Beteiligung
An dieser Stelle haben wir schon hin und wieder über Kapitalanlagen gesprochen. Oft auch wird mittlerweile die Frage aufgeworfen, wie man sein Geld heutzutage noch anlegen könne.
Möglichst hohe Zinsen, null Risiko!
Die oft zitierte Quadratur des Kreises. Sie beschreibt sehr deutlich das Dilemma, dass aus der vorstehenden Anforderung entsteht.
Auch wenn im Verkauf wunderbare Folien und Skizzen eingesetzt werden, um den Anleger vom Gegenteil zu überzeugen – dieses Dilemma ist nicht aufzulösen. Auch wen mit den bei jedem Verkaufsseminar geübten stereotypen Fragen der Kunde gezielt in eine bestimmte Richtung gelenkt werden soll und, wenn er nicht sehr vorsichtig ist, auch gelenkt wird.
Ein ganz vereinfachtes Beispiel:
Sie wollen bestimmt ein halbleeres Glas! Sagt jeder nein. Warum soll ich was halbleeres nehmen?
Sie wollen bestimmt ein halbvolles Glas! Hier sagt jeder ja. Besser ein halb volles als gar keins!
Der Inhalt ist in beiden Fällen der gleiche. Das Glas ist nur zur Hälfte gefüllt.
Mit der Schlagzeile hier habe ich die Frage nach Finanzanlagen und unternehmerischer Beteiligung aufgeworfen, nicht von ungefähr!
Möglichst hohe Zinsen will jeder für sein Geld haben, je mehr umso besser. Das wissen natürlich auch die Verkäufer. Der zweite Schritt ist somit, von dem Wort Zins weg zu kommen zum Begriff Rendite. Das ist ja das gleiche, nämlich das, was der Anleger bekommt.
Halt, wo ist der erste Schritt? Der ist schon abgegessen! Vertrauen aufbauen! Egal ob der Verkäufer bei Ihnen zu Hause sitzt, sie in seinem Büro oder im sogenannten Beratungszimmer in der Bank, über die Hürde Vertrauen sind wir schon hinweg, ansonsten würden sie ja nicht über den zweiten Schritt sprechen.
Wobei ich hier einen ganz wichtigen Punkt einfügen muss! Verkäufer sind nicht alle schlecht und auch nicht jedes Produkt ist schlecht, ganz im Gegenteil!
Aber das Produkt muss zum Kunden passen und vor allem muss er wissen, was er tut. Und erst wenn das herausgearbeitet ist, haben sie einen Verkäufer, der auch als Berater durchgeht.
P & R Pleite, bis zu 3,5 Mrd. Euro Schaden, mehr als zu eine Mio Container sollen nur auf dem Papier existieren.
Wobei wir hier weder von innovativer noch anderweitiger solider Anlage abraten wollen. Ganz im Gegenteil! Nur muss der Kunde sich darüber klar sein, dass auf den meisten Visitenkarten zwar die Bezeichnung Berater steht, ihm aber „nur“ ein Verkäufer gegenüber sitzt. Auch das wollen viel zu viele immer noch nicht wahr haben. Oft werden Risiken, die offensichtlich sind, aber nicht angesprochen werden, ausgeblendet.
Wie sonst hätte es auch passieren können, dass Zehntausende Anleger Milliardenbeträge in Container gesteckt haben. Das ist eine unternehmerische Beteiligung, ganz eindeutig und nichts anderes. Und sie kann vom Privatinvestor/-anleger in keiner Weise kontrolliert werden.
Und Fakt ist: Bei unternehmerischen Investitionen gehört das unternehmerische Risiko nun mal dazu und kann nicht ausgeschlossen werden. Wird es garantiert ausgeschlossen, sollte man mehr als nur besonders vorsichtig sein.
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