Eine Lanze für das Bargeld
Neue Studien zeigen, dass immer häufiger Einkäufe kontaktlos an der Kasse oder mit Smartphone bezahlt werden. Leider lassen sich auch diese sog. Studien nicht so einfach verifizieren.
Die bargeldlosen Einkäufe haben, wie unschwer täglich zu hören und zu lesen ist, sehr viele Befürworter. Vermeintlich ist es bequem, modern ist es sowieso und für die Unternehmen angeblich günstiger.
Die diversen Studien, die wir hier nicht näher verifizieren wollen und können, wollen das auch jeweils bestätigen.
Das bargeldloses Bezahlen des Öfteren bequemer ist, keine Frage. Nachdem immer mehr Geldautomaten verschwinden, wird der Verbraucher auch immer mehr dazu gezwungen.
Was ganz jedoch nachdenkenswert ist:
- Gebühren: einerseits verweisen viele Geschäfte nicht umsonst darauf, dass erst ab bestimmten Mindestbeträgen bargeldlos bezahlt werden kann. Demzufolge tun die Gebühren schon weh. Wer wird diese auf Dauer mit höheren Preisen bezahlen müssen? Der Verbraucher!
- Datenschutz: Wer sich darüber noch keine Gedanken gemacht hat, möge an der Ladenkasse den Kassenbeleg umdrehen und sich durchlesen, was er hier allem zustimmt. Auf Dauer und in dem Umfang möchte ich wirklich nicht kundtun, was ich alles wo und wann kaufe.
- Technik: Ist ein ebenso großes Übel! Dumm, wenn meine Karte nicht gelesen wird oder defekt ist – oder der Akku gerade alle ist. Herzlichen Glückwunsch kann ich hier nur sagen. Auf die Zigaretten mag man noch verzichten können, die kann man mal schnorren, aber wenn der Kühlschrank leer ist? Wer viel unterwegs ist, wird vermutlich schon mal an einer Tanksäule gestanden haben, an der ein Zettel klebt: Kartenzahlung derzeit nicht möglich!
Ausgesprochen ärgerlich, wenn erstens der Tank leer ist und zweitens das Datenkabel bei Bauarbeiten abgerissen ist und es ein paar Tage dauert.
Und mir ist tatsächlich noch keine Tankstelle unter gekommen, die mir im Vertrauen auf irgendetwas Benzin abgegeben hätte.
Wenn man sich die Mühe macht, einen ganz normalen Tagesablauf Revue passieren zu lassen und zu überlegen, was wäre wenn, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass, wie bei vielen Sachverhalten, die Konzentration auf nur das Eine vielleicht doch nicht so ganz geschickt ist.
Dabei haben wir noch nicht die mit Sicherheit deutlich steigenden Gebühren der Transaktionsanbieter angesprochen. Spätestens wenn der „mündige“ Verbraucher keine andere Wahl mehr hat wird unweigerlich an der Schraube gedreht. Es gibt mittlerweile neben den Banken viele Gesellschaften, die sich in dem Bereich tummeln und letztlich wollen sie nur das Eine: Das Geld des Verbrauchers!
Aber die Studien sollen beweisen: Der Verbraucher will es so!
Ein Kollege bei einem großen Unternehmen sagte mal: „Wenn Du eine Statistik erstellst und damit nicht das beweisen kannst, was Du willst, dann bist Du dumm!“ Die tatsächlich etwas herbere Wortwahl habe ich vorsorglich abgeschwächt.
Auch ohne Verschwörungstheorien nach zuhängen, bei vielen Studien drängt sich mir der Eindruck auf, dass sie nach dem gleichen Prinzip durchgeführt werden.
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