Die Mär von der deutschen Effizienz
Die Mär von der deutschen Effizienz titelt die NZZ in einem Kommentar. Auch ohne diesen Kommentar gelesen zu haben und ohne die aktuelle Situation zu beleuchten, genügt ein Blick auf die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, um dieser Formulierung voll und ganz zuzustimmen.
Bei einer Nation, die buchstäblich in Bürokratie erstickt, in der ohne bürokratische Leitlinien nichts funktioniert und erledigt wird, niemand bereit ist, irgendetwas zu entscheiden, in deren Sprachrepertoire mittlerweile die „Frage, ist das denn erlaubt?“ zum Standard gehört, bei dieser Nation kann man nicht mehr von Effizienz sprechen.
Dazu eine Politik, die ebenfalls seit Jahrzehnten als Mantra den Bürokratieabbau vor sich her trägt und beschwört. Verbunden mit der Glückseligkeit zu vieler, die froh sind, wenn ihnen jemand sagt, was sie zu tun und zu lassen haben ohne jegliche persönliche Bereitschaft, aktiv Probleme anzugehen und sachliche Entscheidungen zu treffen, glücklich damit, dass zu allem und jedem, was nicht wie gewünscht läuft, auf jemand anders mit dem Finger zeigen kann.
Dass über Bürokratieabbau überhaupt erst mal geredet werden muss, ist per se schon ein schlechtes Zeichen. Dass stattdessen alle paar Monate nicht mehr nur ein Schippchen, sondern ganze Schaufeln oben draufkommen, ist unerträglich und erstickt jegliche Initiative immer mehr.
Und so reden wir nicht mehr von Effizienz, sondern regelmäßig nur noch davon, Bürokratie, Richtlinien, Vorschriften, Vorgaben einzuhalten und im Übrigen darauf zu achten, dass nichts falsch gemacht wird. Denn:
„Eine wohlmeinende Elite übernimmt die Macht und sagt dem Bürger, was gut für ihn ist.“
Und dieser lässt es sich gar zu gerne gefallen!
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