Der Wandel des Geschäftsmodells der Banken
Das Bankgeschäft war tatsächlich einmal, in ferner Vergangenheit, nicht nur Beruf, sondern auch eines meiner Hobbys. Sprich: ich habe es sehr gerne gemacht, auch wenn ich Zeit meines Lebens eher kreditlastig war.
Zu der Zeit lautete die grundsätzliche Fragestellung: „Was haben wir mit dem Kunden verdient?“
Eine grundsätzlich legitime Frage, die aber gleichzeitig implementiert, dass auch der Kunde von dem Geschäft etwas hatte.
Spätestens in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts (was noch gar nicht so lange her ist) haben sich die letzten Banken von dem typischen deutschen Bankmodell hin zum Modell Strukturvertrieb gewandelt.
Sehr augenfällig wurde dies mit der eigentlich nur minimal geänderten Frage: „Was haben wir an dem Kunden verdient?“
Waren vorher überwiegend gemeinsame Interessen im Spiel, wurde das nun auf die Gewinnmaximierung für den Vertrieb und zu Lasten des Kunden reduziert.
Damit einhergehend auch die Zunahme von, um es vorsichtig auszudrücken, ungeeigneten Finanzanlagen für die Kunden. Bei all den sog. Anlageprodukten der letzten 20 bis 30 Jahre hat ausschließlich der Initiator und vor allem der Vertrieb verdient. Besonders verwerflich finde ich es, dass die Verkäufer bei vielen Banken den Vertrauensvorschuss, den sie aus alten Zeiten noch hatten, missbraucht haben, um den Kunden diese Anlagen „anzudrehen“!
Auffällig auch, dass viele Kundenberater!? ihre evtl. vorhandenen Zweifel, soweit sie sich überhaupt mit dem Produkt beschäftigt hatten, einfach ausgeblendet haben.
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