Blitzschlag, wer zahlt?
Schlägt ein Blitz ein und das Haus fängt Feuer, gibt es gemeinhin nicht viel zu diskutieren. Die Gebäudeversicherung muss hier einspringen. Punkt, basta, aus, wie es im Leben so schön heißt!
Zumindest ist das der übliche Informationsstand. Theoretisch und praktisch stimmt das, wie bei einem Mehrfamilienhaus an der Saale beim letzten Gewitter zu sehen war.
Ein Blitz hat eingeschlagen, das halbe Dach weggesprengt und den Dachstuhl und Dachgeschoss in Flammen gesetzt. Die Feuerwehr schnell vor Ort, der Brand nach einiger Zeit gelöscht, das Haus derzeit nicht mehr bewohnbar. Die Krux an der ganzen Sache:
Nach den üblichen Versicherungsbedingungen springt die Gebäudeversicherung für die Schäden am Haus ein, mit dem Hausrat, der in den Wohnungen zum großen Teil ebenfalls verloren ist, hat sie nichts zu tun.
Das ist einzig und alleine Sache der Hausratversicherung, wie die jeweilige Bezeichnung richtigstellt, was jedoch im täglichen Sprachgebrauch untergeht.
Eine komplette Wohnungseinrichtung mit aller Garderobe, Schuhen etc. summiert sich ganz erheblich. Eine auf die jeweiligen Familien- und Lebensverhältnisse abgestimmte Hausrat ist, wie sich an diesem Beispiel wieder zeigt, unabdingbar. Um die richtigen Rahmenbedingungen und die entsprechende Versicherung zusammen zu stellen, ist die Hilfe eines guten soliden Maklers wie so oft unabdingbar. Sicherlich kann man sich auch eine Hausrat im Internet zusammenklicken, ob sie im Schadensfall wirklich so und so umfänglich greift, wie es erforderlich ist, weiß man in letzterem Fall erst, wenn der Schaden eingetreten ist.
Dann ist es zu spät. Ein Tipp an jeden Haushalt: Mit einem Blatt durch die Wohnung gehen und die Preise auflisten, was eine Neuanschaffung des Mobiliars und des Inhaltes kosten würde. Manch einer wird staunen, welche Summen im Laufe der Jahre zusammenkommen.
Meine Erfahrung dazu ist, daß die meisten Menschen ihren Hausrat um 2/3 unterschätzen. Das klingt viel und das ist es auch. Die Versicherer haben eine Formel von 650 € /qm um eine Unterversicherung zu vermeiden. Aber selbat das ist manchmal zu niedrig.
Es wird übrigens noch richtig heikel, wenn jemand wegen eines Schadens eine Zeit lang ausziehen muß. Unterkunfstkosten sind in der Regel auch Bestandteil einer Hausratversicherung. Nur wie hoch das abgesichert ist, steht nur im Kleingedruckten.
im Kleingedruckten und damit für den Laien nur schwer zu interpretieren